Online-Fortbildung zu Verschwörungstheorien und Antisemitismus
Die Fortbildung fand aufgrund der Corona-Pandemie ausschließlich über das Online-Angebot der zentralen Fortbildungsstätte des Landes Schleswig-Holstein, dem IQ.SH, statt. Der Kurs mit dem Titel „Verschwörung im Klassenzimmer“ war erfreulicherweise ausgebucht. In knapp drei Stunden erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem, welche Verschwörungserzählungen gegenwärtig besonders wirkmächtig sind, warum sie verbreitet und geglaubt werden und welche Rolle Antisemitismus bei Verschwörungstheorien hat. In zwei Gruppen konnten die Lehrerinnen und Lehrer sodann selbst eine Verschwörungstheorie erfinden; in der anschließenden Diskussionsrunde galt es, die eigene Theorie gegenüber kritischen Nachfragen aus der anderen Gruppe zu verteidigen. Diese Methode ist hervorragend für Schülerinnen und Schüler geeignet. Sie können auf diese Weise schnell lernen, wie Verschwörungstheorien funktionieren.
Im zweiten Teil des Seminars erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick zu aktuellen Formen der Judenfeindlichkeit. Diese tritt zumeist als Teil extremistischer Ideologien (Rechtsextremismus, Linksextremismus, Islamismus) zutage, häufig als israelbezogener Antisemitismus, als Teil von Verschwörungstheorien oder als sekundärer Antisemitismus. Bei Letzterem wird etwa im Zuge einer pauschalen Kritik an der NS-Erinnerungsarbeit unterstellt, Juden würden von dieser profitieren. Abschließend wurden Handlungsmöglichkeiten sowohl in der Prävention als auch bei der Intervention im Fall antisemitischer Vorkommnisse thematisiert.