CHANUKKA
„Wir sind sehr dankbar, das ist nicht selbstverständlich“: Ayala Nagel, Vorstand des Vereins „Chaverim – Freundschaft mit Israel“, hat sich vor dem Beginn des jüdischen Lichterfestes Chanukka bewegt darüber gezeigt, dass die Stadt Norderstedt an einem zentralen Ort ein wichtiges Symbol aufgestellt hat. Denn im Fenster des Standesamtes, direkt am Rathausmarkt, ist nun ein von weither sichtbarer Chanukka-Leuchter installiert.
„Gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Antisemitismus ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen, dass jüdisches Leben ein wichtiger Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland ist“, sagte die Zweite Stadträtin Kathrin Rösel. Daher soll der Leuchter während des Lichterfestes bis zum 2. Januar den großen Eingangsbereich schmücken.
Arye Merkhasin, Leiter des Rabbinerseminars in Hamburg, sprach von einem Fest in der dunklen Zeit des Jahres, mit immer mehr „Dunkelheit in der Welt“ – hiergegen wolle man ein Licht setzen. „Mehr Hoffnung“, das verbindet Ayala Nagel mit Chanukka in diesen Tagen.
An den acht Chanukka-Feiertagen wird an jedem Tag eine weitere Kerze angezündet als Symbol für die Öllampen, die im von den Hellenen im Jahr 164 v. d. Zt. zerstörten Tempel in Jerusalem solange brannten, bis die Juden, die Makkabäer, den Tempel wieder aufgebaut und gereinigt hatten und dessen Wiedereinweihung feiern konnten – auf hebräisch „Chanukka“.
Daraus entstand die Chanukkia, der achtarmige Kerzenhalter, der mit jedem Leuchterarm daran erinnert, dass das Öl acht Tage bis zum Wiederaufbau und zur Reinigung des jüdischen Tempels reichte. Komplett wird er durch den nicht befestigten Leuchterarm Schamasch, auch „Diener“ genannt, denn er „dient“ dazu, jeden Tag eine Kerze mehr anzuzünden. Die Kerzen dürfen nicht gelöscht werden, sondern müssen vollständig herunterbrennen.
Am Sonntag, 29. Dezember, feiert Chaverim von 17 Uhr an in der Thomaskirche am Glashütter Kirchenweg 20 mit der Klezmer-Gruppe A Mekhaye. Das Quartett mit der Hamburger Geigerin Taly Almagor, Sängerin Anna Vishnevska aus Charkiv, Klarinettistin Maike Spieker sowie dem Akkordeonisten und Sänger Stefan Goreiski hat bereits mehrere CDs veröffentlicht, darunter die jiddischen Weisen „Friling“ und „Ikh hob dikh tusfil lib“. Sie singen und spielen nachdenkliche und fröhliche, raue und zarte Lieder.
Chanukka 2024 endet am Donnerstag, 2. Januar. Der Eintritt zum Chanukka-Konzert in der Thomaskirche ist frei, Spenden für die Vereinsarbeit sind willkommen. Um Anmeldung wird unter chanukka2024@chaverim-norderstedt.de per E-Mail gebeten.