Auch Schleswig-Holsteins Kulturministerin Karin Prien kam ins Kulturwerk
19.05.18
Norderstedt. Er ist eine Mischung aus israelischem Bänkelsänger, deutschem Liedermacher und russischem KosakenchorLeiter. Auf jeden Fall fackelte Mosche Becker eine prägnante Show ab, brauchte dazu aber weder Lichtorgien noch Go-goGirls. Sondern nur sich selbst. Und seine Musik. Die kam aus der Dose. Ansonsten begeisterte der 63 Jahre alte Sänger mit seinem Konzert "Halleluja für Israel" das Publikum im Kulturwerk zur Feier von 70 Jahre Israel und 20 Jahre Kulturverein Chaverim – Freundschaft mit Israel.
Zu dem Fest, das die Stadt Norderstedt, der Jüdische Nationalfonds und Chaverim veranstalteten, kam auch Schleswig-Holsteins Kulturministerin Karin Prien: "Israel ist ein Sehnsuchtsland und eine Wiege auch unserer Kultur." Mit "Jubiläen sind auch Erinnerungshäfen gegen das Vergessen" erinnerte Karin Prien an den Holocaust, mit dem die deutsche NS-Diktatur sechs Millionen Juden ermordete. Er darf nie vergessen werden. Auch diese Erinnerung steht neben der Freundschaft zu Israel in den Chaverim-Vereinsstatuten, kommt aber in dieser Zeit des 70. Geburtstags des Staates und des Erstarkens des Antisemitismus' viel zu kurz.
"Geht es an, dass wir hier feiern, während der Nahe Osten in Flammen aufgeht?", fragte Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. Sie forderte eine diplomatische Lösung des Gaza-Konflikts und verwies darauf, dass Deutschland nach wie vor fest an der Seite Israels steht.
"Die Aktivitäten des Jüdischen Nationalfonds in Schleswig-Holstein bündeln sich in Norderstedt" sagte Rogel Rachman, Gesandter Botschaftsrat der israelischen Botschaft Berlin, und verwies auf den Norderstedt-Wald, der dank vieler Spender an der Negev-Wüste gepflanzt wurde, und auf den Bustan, den biblischen Wein- und Obstgarten im Stadtpark, der mit Hilfe des Jüdischen Nationalfonds entstand.
( lin )
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